Präsident und Präsidium: In ihrer konstituierenden Sitzung im Mai 2019 hat die neue Vollversammlung Matthias Martiné (Mitte) zum Präsidenten der IHK Darmstadt gewählt. Als Vizepräsidenten wurden gewählt (von links): Matthias Bürk,
Dr. Marie-Luise Wolf, Tatjana Steinbrenner, Christian Jöst, Barbara Eichelmann-Klebl und Rainer Fischer.
2019 startete für die IHK Darmstadt gleich mit einem enorm wichtigen Ereignis, den Vollversammlungswahlen. 65.000 IHK-Mitglieder waren zur Abstimmung aufgerufen, erstmals konnte auch online gewählt werden. Ende Februar standen die 72 künftigen Mitglieder des Gremiums dann fest. „23 Unternehmerinnen und 49 Unternehmer bestimmen nun fünf Jahre lang die Schwerpunkte unserer Arbeit“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein nach der Auszählung. 35 von ihnen waren bereits Mitglied der Vollversammlung, für die anderen 37 ist es die erste Amtsperiode.
Die Wahlphase lief vom 17. Januar bis 19. Februar, insgesamt 192 Unternehmensvertreterinnen und –vertreter kandidierten in elf Wahlgruppen, die die Wirtschaftsstruktur des IHK-Bezirks in der Vollversammlung abbilden. Die meisten Kandidaten gab es wieder in der Wahlgruppe „Kleine Unternehmen“. 53 Frauen und Männer konkurrierten um 18 Plätze.
Die Wahlbeteiligung lag im Schnitt bei 8,24 Prozent. Bei den im Handelsregister eingetragenen Mitgliedsunternehmen lag sie höher, im Mittel bei 11,24 Prozent. In einzelnen Wahlgruppen, etwa in der Wahlgruppe Industrie/Odenwaldkreis gaben 23 Prozent ihre Stimme ab.
Die wichtigste Entscheidung fiel einstimmig: „Ich bin überwältig von diesem Ergebnis und dem Vertrauen, das mir damit entgegengebracht wird“, sagte Matthias Martiné, als er die Wahl zum neuen IHK-Präsidenten annahm. Martiné ist seit 2009 in der Vollversammlung aktiv und stark in der Region verwurzelt. In Groß-Gerau geboren, hatte er schon früh Bezug zum Unternehmertum: Seine Eltern waren Inhaber eines Schuhgeschäfts mit Orthopädie-Schuhmacherwerkstatt. Bereits als Jugendlicher hatte er im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Beim Studium der Betriebswirtschaftslehre fehlte ihm der Praxisbezug, weshalb Matthias Martiné sich schließlich für einen Karriereweg über die duale Ausbildung entschied. Der gelernte Bankkaufmann ist mittlerweile seit über 30 Jahren für die Volksbank Darmstadt-Südhessen tätig und seit rund 18 Jahren im Vorstand für das Firmenkundengeschäft verantwortlich. „Durch meinen nahezu täglichen direkten Kontakt mit Unternehmerinnen und Unternehmern, speziell aus Darmstadt und den Landkreisen Bergstraße und Groß-Gerau, kenne ich die Herausforderungen, mit denen sich die Wirtschaft in Südhessen konfrontiert sieht. Dieses Wissen werde ich in meine IHK-Arbeit einfließen lassen“, so Matthias Martiné.
Seit 2014 war er Vorsitzender des Etatausschusses und Vizepräsident der IHK Darmstadt. Vor der Wahl hatte er zudem kommissarisch das Präsidentenamt in Vertretung für Prof. Dr. Kristina Sinemus wahrgenommen, die zur hessischen Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung berufen worden war. Den grundsätzlichen Kurs wollte der IHK-Präsident beibehalten: „Der Weg, den wir in den vergangenen fünf Jahren gegangen sind, werden wir fortsetzen. Das gilt insbesondere für die konsequente Zuwendung und aktive Unterstützung unserer kleineren Mitgliedsunternehmen“, erklärt er zum Amtsantritt. Bei allen Themen wird immer deutlicher, dass es kaum noch rein lokale Fragestellungen gibt. Lösungen müssen auf der Ebene der Metropolregionen entwickelt werden – und das Ländergrenzen übergreifend.“ In den Wochen nach der Wahl diskutierten das neue Präsidium und die Vollversammlung intensiv über die Themen und Projekte der nächsten fünf Jahre. In der Vollversammlungssitzung am 17. September wurde dann die Strategie für die Jahre 2019 bis 2024 verabschiedet.